Autonomer Kreis der Tschuktschen

Autonomer Kreis der Tschuktschen
Autonomer Kreis der Tschuktschen,
 
russisch Tschukọtskij awtonọmnyj ọkrug, autonomer Kreis in Russland (Russische Föderation), im äußersten Nordosten Asiens (nördlicher Ferner Osten), 737 700 km2, 72 200 Einwohner (nach der Volkszählung von 1989 waren 7,3 % Tschuktschen, 66,1 % Russen, 16,8 % Ukrainer, 1,9 % Weißrussen, 1,4 % Tataren, 0,9 % Eskimo und 5,6 % Angehörige anderer Nationalitäten); Hauptstadt ist Anadyr. Tschuktschen umfasst die Tschuktschenhalbinsel, das angrenzende, überwiegend gebirgige, von subarktischer Tundra bedeckte Festland mit dem nördlichen Korjakengebirge, Anadyrhochland u. a. Bergländern und dem vermoorten Anadyrtiefland im zentralen Teil sowie die Inseln vor der Nord- und Nordostküste (Wrangelinsel, Ajon u. a.). Es herrscht extrem kontinentales Klima (drei kühle Sommermonate). Neben der traditionellen Rentierzucht, Fischerei, Pelztierzucht und -jagd sowie Fischverarbeitung entstanden in jüngerer Zeit Bergbaubetriebe zur Ausbeutung der Gold- (Majskij; Förderung 1996: 2,7 t), Braunkohle- (Anadyrlagerstätte), Steinkohle- (Beringowskij), Zinnerz- (Walkumej), Wolframerz-, Quecksilbererz- (Plammenyi) u. a. Lagerstätten; bei Bilibino Kernkraftwerk. Der Verkehr im Innern wird im Sommer über die zahlreichen Flüsse (gefroren auch als Autostraßen genutzt), im Winter auch durch Rentier- und Hundeschlitten abgewickelt; weite Gebiete sind nur auf dem Luftweg erreichbar. Die wichtigsten, an der Nordostpassage gelegenen Häfen sind Pewek, Prowidenija und Anadyr. - Gegründet am 10. 12. 1930 als Nationaler Kreis der Tschuktschen (ab 1977 Autonomer Kreis).

Universal-Lexikon. 2012.

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